DM A-Jugend 2024: Gold im Doppel und im Masters

Jakob und Valentin Nahodyl holen sich in einem mitreißenden Finale den Titel im Doppel. Im Masters holt Lea Hassforth Gold und Jakob Nahodyl Silber. Bronze im Doppel für Lea Hassforth und Saskia Kirschke.

Die DM der A-Jugend fanden nach 2022 erneut in Bayern und erneut auf der Max Bowling statt. Die Wettbewerbe (Einzel, Doppel, Team, Masters, All Event) wurden vom 8. bis zum 12. Mai 2024 ausgetragen.

Die bayerischen Farben wurden bei dieser DM vertreten von:
Mädchen: Saskia Kirschke, Lea Hassforth, Melanie Seeger und Kim Loch.
Jungs: Jakob Nahodyl, Valentin Nahodyl, Georg Mitev, Alexander Wolf, Marlon Loheyde und Alexander Egger.

In allen Wettbewerben wurde eine 6er-Serie Vorrunde gespielt. Die Plätze 1-4 kamen ins Finale. Die Plätze 1-12 aus der All Event-Liste qualifizierten sich für das Masters.

Einzelwettbewerb:

Hier verpasste Lea Hassforth auf Platz 5 mit 1099 Pins und einem Schnitt von 183,17 um 16 Pins den Einzug ins Finale.

Die weiteren Platzierungen:
Mädchen: Platz 9: Saskia Kirschke; Platz 11: Melanie Seeger; Platz 22: Kim Loch
Jungs: Erwartungsgemäß wurden bei den Jungs hohe bis sehr hohe Ergebnisse gespielt. Für den Einzug ins Finale musste man 1283/213,83 spielen.
Die Platzierungen der bayerischen Teilnehmer: Platz 8: Alexander Wolf; Platz 10: Jakob Nahodyl; Platz 15: Georg Mitev; Platz 16: Valentin Nahodyl; Platz 31: Alexander Egger; Platz 41: Marlon Loheyde

Doppelwettbewerb: Die Show von Jakob und Valentin
Der Doppelwettbewerb sollte der Wettbewerb der Nahodyl-Zwillinge werden. Mit nur 5 Pin Abstand zu Platz 5 kamen sie mit einem Schnitt von 197,25 auf den 4 Platz und somit ins Finale. Eine Bronzemedaille war also schon sicher.

Im Finale wurde folgendermaßen gespielt: 1 vs 4; 2 vs 3. Der Spielmodus war 2 Spiele auf Pins. Die Gewinner spielten dann um Gold, die Verlierer erhielten jeder eine Bronzemedaille.

Als Gegner hatten Jakob und Valentin das sehr starke Doppel aus Brandenburg mit Nationalspieler Max Niklas Lorenz. Die Erwartungen waren also nicht sehr hoch.

Doch dann legten die beiden los: Mit 478 (Jakob 267, Valentin 211) sicherten sie sich schon mal einen schönen Vorsprung nach dem ersten Spiel. Ihre Gegner waren mit 418 wahrlich nicht schlecht, aber unsere Jungs waren besser.

Im zweiten Spiel hatte Jakob mit 165 eine kleine Schwäche, dafür konnte Valentin mit 226 noch einmal ein klasse Leistung abrufen. Und zum Glück schwächelte auch der Gegner etwas. Ergebnis: Mit 391 gegen 375 wurde auch das 2. Spiel gewonnen, in der Summe 869 gegen 793. Jakob und Valentin waren im Finale, eine Silbermedaille sicher in der Tasche.

Gegner im Finale war das Doppel aus Sachsen, die wiederum im Halbfinale das hoch gehandelte Berliner Doppel mit Nationalspieler Shane Wanzke besiegt hatten.

Das Finale war dann Gänsehaut pur: Vor allem die Fans aus Sachsen, aber auch die bayerischen Fans, lieferten sich einen lautstarken Wettstreit mit allem, was Krach macht. Und Jakob und Valentin schienen sich von dieser Stimmung anstecken zu lassen. Das erste Spiel ging mit 412 (Jakob 202, Valentin 210) an sie. Ihre Gegner spielten 376. Auch hier also schon mal ein beruhigender Vorsprung.

Das zweite Spiel verdient bezüglich der Leistung von Jakob und Valentin auch in der Rückschau höchsten Respekt.Vor allem die Nervenstärke der beiden ist bewundernswert, denn ihre Gegner hatten die Goldmedaille noch lange nicht aufgegeben. Mit 462 Pins hätten sie auch gegen viele andere Gegner gewonnen. Aber nicht gegen Jakob und Valentin. Strike um Strike wurde angezeigt, so dass man schon dachte, beide würden 300 spielen. Mit unglaublichen 565 (Jakob 279, Valentin 286) ließen sie keinen Zweifel, wer die Goldmedaille holen würde. Sogar die Fans aus Sachsen spendeten anerkennend Beifall für ein Endergebnis von 977 (Schnitt 244,25) zu 838.

Die weiteren Platzierungen bei den Jungs: Platz 7: Alexander Wolf/Georg Mitev; Platz 9: Alexander Egger/Marlon Loheyde;

Aber wir hatten im Doppelwettbewerb ja noch ein Eisen im Feuer:  Mit einem Schnitt von 180,50 hatten sich Lea Hassforth und Saskia Kirschke, beide ebenfalls im aktuellen Nationalkader, auf den 3. Platz nach der Vorrunde gespielt.

Ihr Gegner im Halbfinale war allerdings das Berliner Doppel mit der überragenden Nationalspielerin Fiona-Nadine Lindemann. Vor allem Saskia konnte zu keinem Zeitpunkt die notwendige Leistung abrufen. Spiele von 143 und 156 sind in einem Finale und für eine Nationalspielerin einfach zu wenig. Da konnte Lea mit 197 und 167 auch nicht viel helfen.

Eine Bronzemedaille war aber der Lohn für die in der Vorrunde gebrachte Leistung.

Das Doppel Kim Loch/Melanie Seeger erreichte Platz 9.

Teamwettbewerb:

Der Teamwettbewerb ist (leider) schnell erzählt. Hier hatte vor allem Alexander Wolf einen bitteren Moment. Nach Durchgängen von 1226 im Einzel und 1219 im Doppel war Alexander auch im All Event vorne mit dabei. Was dann im ersten Spiel des Teamwettbewerbes kam, ist einfach nur bitter: Mit 112 wurde Alexander natürlich ausgewechselt und kam auch nicht mehr zum Einsatz. Seine Spiele im Busterteam waren dann zwar wieder besser, aber es reichte nur noch für Platz 14 im All Event und somit nicht mehr für das Masters.

Insgesamt spielten die Jungs einen guten Wettbewerb, angeführt von Jakob und Valentin Nahodyl mit 1226 bzw. 1240 Pins. Es reichte dann aber doch nur für den undankbaren 5. Platz.

 Bei den Mädchen waren insgesamt nur 6 Teams am Start. Bis zum 6. Spiel lag unser Team auf Platz 3 und war somit im Finale. Dann kam mit 590 ein grottenschlechter Durchgang. Folge war ein Absturz auf den vorletzten Platz.

All Event:

Nach Abschluss von Einzel, Doppel und Team ging es darum, in der All Event-Liste unter den ersten Zwölf zu sein, um am Masters teilnehmen zu können.

Bei den Jungs lagen Valentin und Jakob Nahodyl auf Platz 9 bzw. 10. Bei den Mädchen konnten sich sogar drei bayerische Teilnehmerinnen auf die begehrten Plätze spielen: Lea Hassforth auf Platz 5, Saskia Kirschke auf Platz 6 und Melanie Seeger auf Platz 9.

Masters: Jakob spielt auch noch 300

Im Masters wurde in allen Runden nach der Platzierung im All Event gespielt: der Erste gegen den Letzten, der Zweite gegen den Vorletzten usw. Der Modus war wieder „Best of Three“. Zwei Runden musste man überstehen, um eine Medaille sicher zu haben.

In der ersten Runde spielten die Plätze 5 – 12 aus dem All Event gegeneinander.

Runde 1:

Jakob Nahodyl  gewann in 2 Spielen mit 247 und 194 gegen seinen Gegner aus Sachsen.

Valentin Nahodyl konnte ebenfalls in 2 Spielen mit 202 und 194 seinen Gegner aus Nordrhein-Westfalen bezwingen.

Lea Hassforth brauchte 3 Spiele (202, 153, 201), um in Runde 2 zu kommen.

Melanie Seeger konnte mit 2 sehr guten Spielen von 211 und 224 ebenfalls in Runde 2 einziehen.

Saskia Kirschke hatte das Pech, im ersten Spiel zweimal Roll Off spielen zu müssen und letztlich unterlegen zu sein. Im zweiten Spiel war dann, wie man so schön sagt, „die Luft raus“ und das Spiel ging mit 147 gegen 166 an die Gegnerin.

Runde 2:

Jakob Nahodyl ließ es etwas ruhiger angehen. Aber 192 und 195 genügten, um in zwei Spielen zu gewinnen. Somit war er in Runde 3 und hatte eine Medaille bereits sicher in der Tasche.

Valentin Nahodyl hatte es mit Max Niklas Lorenz zu tun, den er schon aus dem Doppel kannte und der mit 233 und 237 Valentin keine wirkliche Chance ließ.

Lea Hassforth spielte erneut gut, konnte den Durchgang in 2 Spielen mit 195 und 205 für sich entscheiden und war ebenfalls in Runde 3.

Melanie Seeger hatte vor ihrer Gegnerin wohl zu großen Respekt. Denn mit Fiona-Nadine Lindemann hatte sie die wohl schwerste Aufgabe bekommen. Mit 129 und 202 gegen 185 und 267 war Melanie relativ chancenlos.

Halbfinale:

Im Halbfinale waren also noch Jakob Nahodyl und Lea Hassforth. Jetzt ging es darum, ob die Medaille aus Bronze, Silber oder Gold sein würde.

Jakob bekam Max Niklas Lorenz als Gegner, den Bezwinger seines Brunders Valentin. Und der spielte mit 244 ein Ergebnis, mit dem man normalerweise gewonnen hätte. Aber nicht an diesem Tag und nicht gegen Jakob – denn der spielte mal eben 300. Unglaublich.

Nun ist die Gefahr groß, dass nach einem perfekten Spiel ein Einbruch kommt. Aber Jakob spielte weiter hochklassig und gewann mit 255 gegen 221 auch das zweite Spiel. Er hatte also auf die 2 Spiele mal eben 555 gespielt. Das ist ein Schnitt von sagenhaften 277,50.

Lea machte es spannend und testete das Nervenkostüm ihrer Fans ganz schön. Das erste Spiel ging ziemlich sang- und klanglos an ihre Gegnerin. Also musste unbedingt das zweite gewonnen werden. Und da stand es zum Schluss 169:169. Also musste ein Roll Off entscheiden. Lea bewies Nervenstärke, konnte nicht nur das Roll Off für sich entscheiden, sondern mit 237 gegen 164 auch das dritte Spiel. Der Finaleinzug war geschafft.

Finale:

Jakob Nahodyl musste gegen Marvin Voigt aus Sachsen antreten. Den kannte er schon aus dem irren Finale im Doppel. Und nach dem unglaublichen Halbfinale lief es bei Jakob nicht mehr ganz so gut. Mit 182 gegen 185 ging das erste Spiel unglücklich mit 3 Pins verloren. Auch im zweiten Spiel hatte Marvin Voigt mit 239 gegen 209 die Nase vorn.

Somit ging dieses Masters für Jakob mit einer Silbermedaille zu Ende. Und diese Silbermedaille war eine Belohnung für eine sensationelle Leistung bei dieser Deutschen Meisterschaft.

Lea Hassforth bekam es im Finale mit Swantje Heinrich aus Niedersachsen zu tun, die das doppelte Roll Off gegen Saskia Kirschke in Runde 1 des Masters gewonnen hatte. Mit 209 gegen 167 ging das 1. Spiel klar an Lea. Nun war es also nur noch ein Spiel bis zur Goldmedaille. Lea konnte mit 225 erneut ein sehr gutes Spiel abliefern, gegen das ihre Gegnerin mit 201 nicht mehr ankam.

Die Goldmedaille war gewonnen.

Im aktuellen Nachwuchskader 2 (U18) der DBU sind Lea Hassforth und Saskia Kirschke.

Aufgrund ihrer Leistungen wurden Jakob und Valentin Nahodyl zu den Trials im Herbst 2024 eingeladen. Wir wünschen ihnen, dass sie danach für den neu zu benennenden Kader für 2025 nominiert werden.

Für Jugendwartin Hanni Groll und Bubenwart Phips Erber war es die letzte Meisterschaft in ihrer Amtszeit. Beide werden am Verbandstag im September ihr Amt zur Verfügung stellen.